Orte der Liebe

Orte der Liebe
Heiligtümer dieser Welt

Heiligtum

Wege zum Sein

Im Heiligtum preisen wir alle Leiblichkeit, weil alles Leben ein körperliches Werden ist, in dem allein die Belebung der Welt besteht und die Teil an einem göttlichen Sein hat. Das Lebende selbst, also auch der Mensch, indes wird in jedem Augenblick seiner Existenz nur durch das Zusammenspiel der daran beteiligten einzelnen Glieder bewirkt. Hierzu formt sich die Energie des göttlichen Seins, das wir in personalisierter Form Göttin nennen, zur allgemeinen Lebenskraft. Das Göttliche aber spiegelt sich in der Schönheit allen Werdens, den Körpern, der Lust und Liebe und dem Glück. Zu ihm und dessen Sein findet der Mensch daher ausschließlich über seine Leiblichkeit zurück, durch ein leibliches Gebet, mit dem er in der Vereinigung mit anderen dem Göttlichen dient, indessen nicht im Geiste, noch weniger im Tod, wie in den Grundaussagen des Heiligtums der sieben Göttinnen niedergelegt.



Hinweis


Eine alphabetische Zusammenfassung der Grundaussagen des Heiligtums finden sich im

Lexikon zum Heiligtum der Sieben Göttinnen

sowie dem

Glossar zum Lexikon

Häufig gestellte Fragen / Frequent Asked Questions beantwortet im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FQA die Virtuelle Priesterin Lea

Übersicht häufig gestellter Fragen / FAQ


Mittwoch, 18. Juni 2014

Kybele, Schönste aller Leiber Du


Auf der Grundlage von Gustave Coubert, L'Origin du monde, 1866



Kybele, komm, geselle Dich zu mir,
begleite mich auf meinen Wegen,
dass kein Gestrüpp, Gebüsch, auch kein Getier,
mich hindert, unter Deinem Segen
die Schönheiten der Welt, die  Du uns bietest,
hervorzukehren überall,
und jeden, den in Deiner Lust Du liebtest,
verzückst mit Deines Glückes Schall.

Dein Leib enthüllt vor meinen süchtgen Augen
des Liebreiz heftigste Begier,
an deinem weißen Busen will ich saugen,
mit meinen Lippen nehmen mir,
inmitten deiner breit umkränzten Brust
die schwellend prallen Knospen kosen,
zu zehren dürstend von der Götter Lust,
wenn tief der Liebe Stürme tosen.

Wem von den Menschen nutzt noch ihr Geschlecht,
wenn sie sich nicht mit Dir vereinen,
zu fügen sich in Deiner Liebe Recht,
in Fesseln nur bei Dir zu weilen,
der Wollust deines Leibes ganz erlegen,
in Deinem Sein sich hinzugeben,
wenn nicht, kann nur die Klinge Deines Degen'
entmannen uns, mit Dir zu leben.

Du schützend über uns die Hände hälst,
aus allen Quellen quillt das Leben,
zur Treue Du der Göttin Liebe stellst,
dass dem Versprechen folgt das Geben,
ein Blühen, Wachsen, Werden und Gedeihen
erfüllen unsre Welt mit Pracht,
die wir Dir Große Mutter allzeit weihen,
die uns das Glück des Seins gebracht.

Dem eignen Sohn Du öffnest Deinen Leib,
ihn selbst dort wieder zu empfangen,
gebärst ihn als Geliebten Dir als Weib,
zur höchsten Lust ihr könnt gelangen,
die Liebe sich nicht unterscheiden kann,
sei sie zur Frucht, zum Leib gegeben,
wenn zieht sie uns in deines Körpers Bann,
in ihm nach Deinem Sein zu streben.

Den schwarzen Stein hast Du zu uns gesandt,
dass er im hellsten Glanze strahlet,
in aller Seelen Tiefe Dir verwandt,
auf unsren Deinen Leib hinmalet,
wenn er entblößt zu Deiner Lust sich bietet,
mit  Gleichgesinnten sich zu paaren,
im Dunklen Liebe endlos allzeit siedet,
mit Dir geeint sie zu bewahren.

Nicht nur die Mutter einst dem Menschen fehlte,
auch der Geliebten es ihm mangelt, 
weil Deine Kraft zu lieben er verhehlte
nach Deinem Glück er nicht verlanget,
in der Bedrohung, Not erst hat gefunden,
was wirklich ihm abhanden kam,
allein im schönsten Leib  er wird gesunden,
versunken in der Göttin Scham.

Kybele, Schönste aller Leiber Du,
vollkommen schwingt sich Deine Form,
geboren aus dem Sein der Götter Ruh,
erwacht dein Schein zu aller Norm,
in dessen Licht die Schönheit erst erglüht,
wenn es auf alles Werden trifft,
aus dem die Frucht der Liebe nur erblüht,
die Lust folgt deines Leibes Schrift.

Kybele, Göttin, Schönste aller Leiber Du,
beuge Dich hinab zu mir,
dass meine Hand ganz fest ergriffen wird von Dir,
ziehst mich hoch, hinan zu kommen
zu Euren Höhen wieder, die ich einstmals hat erklommen,

© Karsten Cascais


und so sei es gesprochen.